Retour sur mon stage de 3 mois à Bruxelles pour sputnik.de de la radio allemande MDR http://my.sputnik.de/Cecile_Europa
Die Welt von Brüssel ist nicht nur eine Welt von Technokraten und Politikern der europäischen Institutionen (Kommission, Rat und Parlament). Um diese Institutionen kreisen auch viele Interessenvertretungen. Das sind nicht nur große Lobbys der Unternehmen, oder Vereine und NGOs (Non Goverment Organisations), sondern auch Vertretungen verschiedener europäischen Regionen. Jedes deutsche Bundesland hat seine eigene Vertretung in Brüssel, 15 gibt es insgesamt (denn Schleswig-Holstein und Hamburg teilen die gleiche), und ich habe gerade drei Monaten bei der von Baden-Württemberg ein Praktikum gemacht.
Die Landesvertretung in Brüssel ist nichts anderes als der Gesandte/Botschafter der Regierung von Baden-Württemberg bei der EU. Da die Europäische Union viele Gebiete beeinflusst, die Sache des Landes sind (wie die Wirtschaft, die Bildung, die Justiz,...), ist es wesentlich für das Land, seine Position und seine eigenen Interessen zu verteidigen.
Die Lage der Landesvertretung von Baden-Württemberg bezeugt diesen Wunsch, Einfluss auf den europäischen Entscheidungsprozess zu nehmen. 500 Meter entfernt vom Parlament ist es einfach, für die 23 Mitarbeiter und die 15 Praktikanten zu Fuß in die europäischen Institutionen zu gehen (à propos sind die Bayern noch näher dran. Sie haben ein Schloss im Park des Parlaments!!! Der Wettbewerb ist hoch zwischen den Ländern).
Einerseits vermittelt die Landesvertretung so schnell wie möglich die Informationen nach Stuttgart. Zum Beispiel war ich oft im Parlament, um an Ausschüsse (zB Kultur, Entwicklung, Außenpolitik, …) teilzunehmen, in den die Abgeordneten Gesetzte verabschieden, worüber ich ein Vermerk für das Staatsministerium schreiben musste.
Andererseits muss die Landesvertretung darauf achten, dass das Land Baden-Württemberg über einen Platz in dem europäischen Kosmos verfügt. Deswegen organisieren die Mitarbeiter und wir, Praktikanten, mindestens 2 mal pro Woche Veranstaltungen. Das heißt: eine interessante Podiumsdiskussion mit eminenten Referenten und dann -am wichtigsten- ein Abendessen mit Bretzel, Bier aus Tannenzapfen, Spätzle und Maultaschen. Der Abend wird im Kellergeschoss einer konstituierten Schwarzwaldstube beendet.
Diese gemütliche Stimmung ermöglicht den Referenten der Landesvertretungen mit den eingeladenen Abgeordneten oder Beamten der Kommission über ihre Projekte zu sprechen. So wird versucht, Druck zu machen. So wird Baden-Württemberg gelobt. So wird das Land „verkauft“.
Nach diesem Praktikum habe ich wirklich entdeckt, wie diese europäische Welt der Interessenvertretungen funktioniert. Damit ihre Stimme gehört wird, muss egal welche Gruppe, auch eine Landesvertretung, Druck auf die Institutionen machen. Wie? Um einen Tisch mit Essen und Cocktails. Durch Geld. Geht es wirklich um die europäische Demokratie, von der ich träume?
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1 commentaire:
Tu me donnes envie d'apprendre l'allemand....
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